Ein überaus erfolgreicher und sicherer Stoppelmarkt 2025 endet

Ein sicheres Volksfest war der Stoppelmarkt schon in der Vergangenheit.

Auf dem Stoppelmarkt in Vechta ziehen die Verantwortlichen traditionell vor dem letzten Markttag ein Fazit. Die Einsatzleiter der Polizei, der Rettungsdienste und der Feuerwehr, die Schausteller und Wirte sowie die Stadt Vechta treffen sich am Dienstagvormittag zum Abschlussgespräch im Amtmannsbult. In ihrer Beurteilung waren sich alle einig: Der Stoppelmarkt 2025 war ausgesprochen gut besucht, friedlich und sicher.

 

Erneut habe man an allen Tagen spüren können, „dass der Stoppelmarkt eine starke Anziehungskraft hat und die Menschen eine große Verbundenheit zu ihm haben“, sagte Bürgermeister Kristian Kater. Marktmeister Carsten Thöle war hochzufrieden: „Wir können von einem sehr erfolgreichen Markt sprechen“, sagte er und prognostizierte ein Besucheraufkommen von insgesamt 750.000 bis 800.000 Menschen an sechs Tagen: „Was zeigt, wie überregional bekannt der Stoppelmarkt ist.“ Eingeschlossen hatte Thöle in seine Rechnung den in der Regel gut besuchten Dienstag, an dem der Stoppelmarkt nach dem traditionellen Feuerwerk endet. Was am Eröffnungstag (Donnerstag) wegen der extremen Hitze an Gästen gefehlt habe, sei am Samstag und Sonntag wieder aufgeholt worden, berichtete Thöle. 

Kater freute sich über „ein sehr friedliches Publikum an allen Markttagen“. Das belegten die Fallzahlen der Polizei. Bis Montagnacht kein Raubüberfall, nur 20 Körperverletzungen: „Für so viele Besucher ist das sehr wenig“, erklärte Michael Bavendiek, Leiter des Einsatz- und Streifendienstes der Polizei Vechta. Der Malteser Hilfsdienst (MHD) fuhr nur 20 Einsätze außerhalb des Marktgeländes, berichtete Einsatzleiter Sebastian Jütte-Winkel. Das für den Sanitätsdienst auf dem Stoppelmarkt zuständige Deutsche Rote Kreuz (DRK) hatte zwar während des Marktbetriebes gut zu tun, aber deutlich weniger Einsätze als in den Vorjahren. Für die immer präsente Feuerwehr verhielt es sich ruhig, sagte Ortsbrandmeister Christian Heitmann. 

Ein sicheres Volksfest war der Stoppelmarkt schon in der Vergangenheit. Trotzdem hatte die Stadt Vechta kräftig in die Sicherheit investiert. Alle Eingänge wurden mit mobilen Fahrzeugsperren gesichert, die Verkehrsführung wurde an potenziellen Gefahrenpunkten verändert. Das gesamte Gelände wurde mit neuer Kameratechnik videoüberwacht. Dadurch habe man zwei Kinder, die ihre Eltern verloren hatten, in kurzer Zeit wiederfinden können, berichtete Polizei-Einsatzleiter Bavendiek. Durch die zusätzlichen Maßnahmen habe sich „das persönliche Sicherheitsgefühl erhöht“, bestätigte Ludger Emken, Vorsitzender der Wirtevereinigung. Auch Jürgen Meyer, Vorsitzender des Vereins reisender Schausteller Vechta, dankte der Stadt für die Investitionen in die Sicherheit.  

Dazu zählte das 24-köpfige Awareness-Team, das erstmalig auf dem Marktgelände unterwegs war. Es waren immer zwei Mitglieder im Einsatz, die in Konfliktsituationen angesprochen werden konnten. In einem Fall kümmerte sich das Team um eine junge Frau, die alle ihre Bekannten verloren hatte, sich unwohl und überfordert mit der Situation fühlte. Die Security des betreffenden Festzeltes rief das Awareness-Team, das sich um die Frau kümmerte und das Problem löste. Schwerwiegende Vorkommnisse gab es für das Team nicht. Die Polizei registrierte aber zwei Fälle von sexueller Belästigung.

Marktmeister Carsten Thöle äußerte sich derweil zufrieden mit den strukturellen Veränderungen auf dem Markt. Der neue Standort für die Achterbahn „Wilde Maus“ zahlte sich aus, ebenso der Umbau des Festzeltes Beckmann. Mit der Tierschau habe man den Traditionsgedanken des früheren Vieh- und Pferdemarktes am Montag erhalten und vor allem Kindern eine Gelegenheit bieten können, die Tierwelt zu erleben. Viel Lob von allen Seiten erhielt das Deutsche Rote Kreuz als neuer Betreiber des ehrenamtlich betriebenen Alkoholfreien Zeltes. Das DRK war kurzfristig eingesprungen, um diesen traditionellen Ruhepol des Marktes zu erhalten – mit großem Erfolg. „Es kann der Beginn einer neuen Ära des Alkoholfreien Zeltes sein“, fand Bürgermeister Kristian Kater. 

Bei der erstmals von der Stadt in Eigenregie organisierten Gewerbeschau sieht Marktmeister Thöle Verbesserungsbedarf. Die Premiere sei okay gewesen. Im nächsten Jahr wolle man die Gewerbeschau aber noch stärker in den Fokus der Gäste rücken, erklärte er. Eindeutig verbessert werden müsse die Situation am Bahnübergang. Vor den Schranken habe es zu lange Wartezeiten und Rückstaus gegeben. Man habe versucht, dies kurzfristig zu verbessern, was sich aber schwierig gestaltet habe, so Thöle. Man sei im Austausch mit der Deutschen Bahn, um eine bessere Regelung für das nächste Jahr zu finden. Optimal ist hingegen der von der Bahn rundum erneuerte Bahnsteig, der mit Marktbeginn eingeweiht worden war.

Die Vereinsvorsitzenden Meyer (Schausteller) und Emken (Wirte) sprachen von einem erfolgreichen Markt für ihre Branchen. Sie dankten allen Organisations- und Einsatzkräften. Klaus Wilhelm war voll des Lobes. Der Betreiber des Riesenrades und Ehrenvorsitzende des Landesverbandes Niedersachsen der Markt- und Schaustellerbetriebe formulierte ein Mut machendes Schlusswort: „Sie haben eine für ganz Deutschland vorbildliche Veranstaltung gestaltet, die mit nichts zu vergleichen ist.“