Montagsempfang der Stadt Vechta

Festredner Klingbeil begeistert vom Miteinander auf dem Stoppelmarkt

Prominenter Besuch auf dem Stoppelmarkt: Der SPD-Bundesvorsitzende Lars Klingbeil hat beim traditionellen Montagsempfang der Stadt Vechta die mit Spannung erwartete Festrede gehalten. In Kühlings Niedersachsenzelt beschwor er den Zusammenhalt der Gesellschaft in schwierigen Zeiten. Demokratinnen und Demokraten sollten sich über Parteigrenzen hinweg „unterhaken“, wie es die Menschen auf dem Stoppelmarkt vorlebten. „Ich erlebe hier ein großartiges Miteinander“, sagte Klingbeil. „Das ist etwas, was mich motiviert.“

Zuvor hatte Klingbeil mit Bürgermeister Kristian Kater nach einem Frühstück auf dem Hof Schmedes das Marktgelände erkundet. Er zeigte sich beeindruckt von der Begeisterung, die bei Besuchern, Schaustellern und Wirten an allen Ecken und Enden der Westerheide zu spüren war. Gemeinsam mit Kater drehte der SPD-Bundesvorsitzende einige turboschnelle Runden im Fahrgeschäft „Musikexpress“. Er probierte Kilmerstuten mit Schinken am Traditionsstand von Ludger Fischer. Und er stattete dem Verein reisender Schausteller Vechta in einem historischen Wagen einen Besuch ab.

Dort gesellte sich auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil dazu. Beim Empfang in Kühlings Niedersachsenzelt mit rund 950 eingeladenen Gäste hob Kater Ministerpräsident Weil besonders hervor: „Du bist ja ein bekennender Stoppelmarktfan“, sagte der Bürgermeister und stellte erfreut fest, dass es nach wie vor jede Menge Fans des Stoppelmarktes gebe: „Viele Menschen haben den Stoppelmarkt herbeigesehnt. Umso größer war am Donnerstag bei allen Beteiligten die Freude, als ich gemeinsam mit unserem diesjährigen Ehrengast, Gitta Connemann, den Stoppelmarkt 2022 eröffnen durfte.“

Stephan Weil lobte die Einstellung der Schaustellerfamilien während der Pandemie hervor. Es habe ihm imponiert, dass alle von Anfang an gesagt hätten, dass sie schwierige Zeiten gemeinsam durchstünden. „Und sie haben es geschafft“, sagte Weil. Niemand habe aufgegeben. Dass der Stoppelmarkt wieder stattfinde, sei „ein echter Fortschritt in Zeiten, in denen es nicht immer Fortschritte gibt.“

In den Jahren 2020 und 2021 war der Stoppelmarkt aufgrund der Corona-Pandemie ausgefallen. Von Stoppelmarktmüdigkeit war beim Comeback aber nichts zu spüren: „Schon nach wenigen Tagen steht fest: Vechta hat nicht verlernt, kräftig zu feiern“, betonte Kater. „In den letzten Tagen war an jeder Zeltwand die Vorfreude auf den Vechtaer Stoppelmarkt zu spüren. Es tolles und vertrautes Gefühl.“

Kater hob in seiner Ansprache all jene hervor, die sich während der Pandemie für Menschen eingesetzt haben. „Wir haben ein großartiges Engagement der unzähligen Beschäftigten in den Krankenhäusern, den Pflegediensten, in den Arztpraxen sowie der Rettungskräfte und der unzähligen Kolleginnen und Kollegen in den Gesundheitsämtern und Ordnungsdiensten erleben dürfen“, lobte er. „Auch die gesellschaftliche Solidarität war herausragend.  Trotz vieler Einschränkungen für Kinder, Jugendliche und Senioren gab es immer wieder starke Zeichen des Zusammenhalts. Einige dieser tollen Initiativen haben wir dafür im letzten Jahr sogar ausgezeichnet. All diesen Menschen ist es zu verdanken, dass es in der Pandemie immer auch die Hoffnung auf ein gutes Ende für uns alle gab. All diesen Menschen möchte ich an dieser Stelle ganz herzlich Danke sagen.“

Auch Festredner Lars Klingbeil stimmte in seiner Rede auch ernsthafte Töne an. Er beschwor den Zusammenhalt der Gesellschaft. Nur so könne man die Herausforderungen dieser Zeit wie die Folgen des Ukraine-Krieges und die Energiekrise meistern. Endlich wieder in einem Festzelt sprechen zu können, „das ist für mich ein politisches Highlight“, betonte er. Kater dankte dem Ehrengast. Er habe in dieser schwierigen Zeit sowohl ernste als auch launische Worte gefunden.

Draußen vor den Zelteingängen erreichte das Stoppelmarktleben inzwischen den nächsten Höhepunkt. Zehntausende Menschen feierten noch lange ihre fünfte Jahreszeit, die am Dienstag mit dem Feuerwerk endet.

 

Lars Klingbeil hält die Festrede. Foto © Kokenge im Auftrag der Stadt Vechta (honorarfrei)